Druckrohre für Heißkanaldüsen sind komplexe Know-how-Teile, deren Herstellung auf unterschiedlichen Maschinen durchausmehrere Wochen in Anspruch nehmen kann. Mit der Komplettbearbeitung auf einer 8-Achs-Maschine von Mazak steigert Ewikon die Präzision erheblich – bei deutlich verkürzter Produktionsdauer.
Die hohe Kunst der Heißkanalhersteller ist die optimale Temperierung der Kunststoffschmelze im Werkzeug.
Während die Werkzeugkavität selbst großen Temperaturschwankungen zwischen dem Einspritzen der Kunststoffschmelze und dem Auswerfen des erstarrten Werkstücks ausgesetzt ist, gilt es, die unmittelbar angrenzende Zuführung der Schmelze konstant auf „Wohlfühltemperatur“ des zu verarbeitenden Kunststoffs zu halten. Das erfordert ein ausgeklügeltes Temperaturmanagement, da sich diese beiden gegensätzlichen Umgebungen nicht beeinflussen sollen.
Direkte Temperierung der Düse
Eine der großen Herausforderungen ist die Temperierung der Düse, die unmittelbar an die Kavität anschließt. Schließlich treten hier jeweils innerhalb eines Spritzgießzyklus hohe Temperaturunterschiede auf kurzer Distanz auf. Entsprechend gut isoliert müssen die Düsen sein. Und sie müssen ihre Heizleistung auf möglichst kurzem und direktem Weg an die Kunststoffschmelze bringen. Werden bei einfachen Systemen außenbeheizte Rohrheizkörper verbaut, sind die Heizelemente bei den heutigen leistungsfähigen Ewikon-Systemen längst in den Körper des Druckrohres integriert: Dabei ist die Heizung ins schmelzeführende Bauteil selbst eingewendelt. So lässt sich ein sehr gleichmäßiges Temperaturprofil über die gesamte Düsenlänge einstellen – gerade bei anspruchsvollen Hochleistungskunststoffen zahlt sich das aus. Der komplexe Aufbau der Druckrohre bedeutet aber auch, dass bei diesen Bauelementen nicht nur rotationssymmetrische Bearbeitungen anfallen, sondern auch zahlreiche diffizile Operationen mit Fräs- und Bohrwerkzeugen. In diesen Komponenten steckt sehr viel Know-how. Für Ewikon sind die Druckrohre daher Schlüsselkomponenten, die im eigenen Haus gefertigt werden. Klassischerweise waren diese Arbeitsgänge bei Ewikon auf unterschiedlichste Maschinentypen verteilt – teilweise auch bei Zulieferern. Die Werkstücke mussten jeweils neu gerüstet werden und hatten zwischen den Arbeitsgängen oft lange Liegezeiten.„Zwischen zwei und vier Wochen dauerte die Bearbeitung eines komplexen Druckrohrs mit dieser Methode“, erklärt Stefan Eimeke, Geschäftsführer bei Ewikon in Frankenberg. „Drehen, CNC-Drehen, Tiefbohren, Fräsen – dafür gab es jeweils spezialisierte Mitarbeiter und Maschinen. Dazu kam dann noch das Härten.“
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