Große Maschinen für die spezifischen Herausforderungen in der Energiebranche

Die globale Energiebranche erwartet von ihren Zulieferern hohe Produktivität, außergewöhnliche Qualität und hohe Flexibilität. Wir betrachten hier die spezifischen Herausforderungen, mit denen sich die Zulieferer der Energiewirtschaft bei der Bearbeitung konfrontiert sehen, und bieten geeignete Lösungen dafür an.

Die Energiewirtschaft litt in den vergangenen Jahren sozusagen an einer gespaltenen Persönlichkeit. Während der Stromerzeugungssektor aufgrund des beständig hohen Energiebedarfs bei Verbrauchern und Industrie florierte, hatte der Erdöl- und Gassektor unter dem fallenden Ölpreis zu leiden.

Obwohl sich die Lage in den beiden Sektoren unterschiedlich darstellte, hat die Lieferkette, die viele der von den großen Erdölproduzenten und Energieerzeugern verwendeten Komponenten fertigt, jeweils ganz ähnlich auf die so unterschiedlichen Anforderungen reagiert. Es wurde immer wieder in neue Technologien investiert, mit dem Ziel, die Produktivität zu steigern, die Gewinnspannen zu halten, die Durchlaufzeiten zu verkürzen und die Teilequalität zu verbessern.

LÖSUNGEN FÜR GROSSE BAUTEILE

Große Bauteile

Was die Bearbeitung betrifft, so liegt der gemeinsame Nenner in der gesamten Energiebranche in der bloßen Größe und dem Gewicht der zu fertigenden Teile. Im Erdöl- und Gassektor sind dies beispielsweise Bohrgestänge, Verrohrungen (so genannte Casings), Bohrlochköpfe und Unterseeventile, während im Stromerzeugungssektor vorwiegend Rotorwellen und -scheiben, Ummantelungen, Impeller und Generatorwellen zu fertigen sind.

Hoch in der Gunst stehen in dieser Branche daher Multi-Funktions-Maschinen, die zahlreiche Vorzüge haben: Es werden weniger Bediener benötigt, die Maschinen müssen seltener umgerüstet werden, das umständliche Manövrieren großer Teile in der Werkstatt entfällt und es wird eine bessere Teilegüte erzielt.

Die Multi-Funktions-Maschinen der Serie INTEGREX e-H sind ideal für die in dieser Branche geforderten schweren Wellenteile mit großem Durchmesser, denn hieran können sämtliche Fertigungsprozesse – einschließlich Drehen, Fräsen, Aufbohren und Vollbohren – in einer einzigen Aufspannung ausgeführt werden, ohne das Werkstück in eine andere Maschine umladen zu müssen.

Der entscheidende Vorteil der Maschinen der e-H-Serie liegt in ihrem großen Bearbeitungsbereich. So weist selbst das kleinste Modell, die e-420H, einen max. Schwingdurchmesser von 670 mm auf, so dass große Werkstücke auf ihr zerspant werden können. Neben dem großen Bearbeitungsbereich und der Multifunktionalität überzeugen aber auch die auf hohe Leistung ausgelegte Hauptspindel mit 4.000 min-1 und die 12.000-min-1-Frässpindel. Sie ermöglichen eine starke Spanabnahme bei außergewöhnlicher Produktivität.

 

Das Spitzenmodell der e-H-Reihe ist die INTEGREX e-800H; mit ihrem großen Y-Achsen-Verfahrweg von 800 mm ist sie die ideale Maschine für die Herstellung besonders großer Teile. Leistung, Drehmoment und Genauigkeit sind bei dieser Maschine so bemessen, dass eine unschlagbare Zerspanleistung bei der Bearbeitung von bis zu 15 Tonnen schweren Werkstücken erzielt wird. Weitere wichtige Pluspunkte dieser Maschine sind das System für lange Bohrstangen (LBB) für die Tieflochbearbeitung und das hochsteife Werkzeughaltersystem mit vier Spannvorrichtungen für noch höhere Zerspanleistung und Steifigkeit bei der Bearbeitung großer, komplexer Innenkonturen, wie sie für die Fertigung in dieser Branche so typisch sind.

DREHEN VON TEILEN MIT GROSSEM DURCHMESSER

Drehen von Teilen mit großem Durchmesser

Das Drehen von Teilen mit großem Durchmesser vor der Ausführung von Sekundärbearbeitungsprozessen wie Aufbohren und Vollbohren ist für Maschinen, die in der Energiebranche zum Einsatz kommen sollen, eine absolute Grundvoraussetzung. Die Multi-Funktions-Maschinen der Serie INTEGREX e-V bringen uneingeschränkte 5-Achsen-Bearbeitung, Hochleistungs-Drehfunktionalität und Palettenwechsel zusammen und können somit große, hochkomplexe Teile wie Unterseeventile bearbeiten. Die Ausführung mehrerer Bearbeitungsprozesse in einer einzigen Aufspannung hat den Vorteil, dass keine Genauigkeitseinbußen durch das Manövrieren schwerer Teile zwischen verschiedenen Bearbeitungsstationen zu erwarten sind. Darüber hinaus wird der Umlaufbestand verringert.

Hohe Drehleistung und die Eignung für große Teile sind seit jeher die Schlüsselanforderungen, die die Zulieferer der Energiewirtschaft an ihre Maschinen stellen. Als Hochleistungsdrehzentrum mit hohem Drehmoment und großer Spindelbohrung ist die SLANT TURN die ideale Lösung für Dreharbeiten an großen Teilen wie Bohrgestängen und Casings, Pipeline-Steuerventilen und Turbinenrädern. Das Wichtigste an dieser Maschine sind aber der max. Schwingdurchmesser von 1.040 mm und der max. Drehdurchmesser von 910 mm. Damit ist die Bearbeitung großer Bauteile ein Leichtes.

LÖSUNGEN FÜR TEILE FÜR DIE ERDÖL- UND GASINDUSTRIE

Teile für die Erdöl- und Gasindustrie

Gerade große Teile für die Erdöl- und Gasbranche – als Beispiel seien Ventile genannt – können häufig nicht gedreht werden. Die Mazak ORBITEC 20 ist ein auf die Bearbeitung großer Teile ausgelegtes Bearbeitungszentrum. Sie hat die Besonderheit, solche Teile bearbeiten zu können, die für die Drehbearbeitung zu kompliziert geformt oder zu groß sind – und das mit allen Vorzügen der Bearbeitung an einer Drehmaschine.

Mit der ORBITEC werden die Rüstzeiten drastisch verringert und der Durchsatz großer, schwerer und kompliziert geformter Werkstücke wird optimiert. Sie eignen sich damit ideal für die Energiewirtschaft. Dank patentiertem Plandrehkopf ist die Maschine in der Lage, unterschiedlichste Arbeiten auszuführen. Dies umfasst die Planbearbeitung von Flanschen, das Aufbohren von Kegelbohrungen, das Gewindeschneiden, das Stirnfräsen und das Schaftfräsen – Arbeitsprozesse, die alle in einer einzigen Aufspannung ausgeführt werden.

Die ORBITEC 20 ist ein kosteneffektives und innovatives Ventil-Fertigungszentrum, mit dem sich mehr als 75% aller Ventilanwendungen in einer Aufspannung und mit großer Toleranzhaltigkeit realisieren lassen. Sie erfüllt damit genau die Forderungen der Branche.

 

ZERSPANUNG KLEINERER TEILE

Kleinere Teile

Nicht für alle Teile, die in der Energiebranche zu fertigen sind, ist jedoch ein riesiger Bearbeitungsbereich erforderlich. Viele Zulieferer für die Energiewirtschaft setzen auf kombinierte Nutzung großer Multi-Funktions-Maschinen (z.B. von Maschinen der Serie e-V oder e-H) und kleinerer Maschinen, die sich bei der Fertigung von Unterseeventilen durch außergewöhnliche Leistung auszeichnen.

Die Maschine ihrer Wahl ist für viele Zulieferer die INTEGREX i, verfügt diese doch über Haupt- und Frässpindeln, die durch besonders hohe Leistung hervorstechen. Bei der INTEGREX i-400 kann die Hauptspindel beispielsweise Drehzahlen von 3.300 min-1 und die Frässpindel Drehzahlen von 12.000 min-1 erreichen. Die INTEGREX wird jetzt auch mit integrierten System zur Handhabung langer Bohrstangen und mit einem neuen 2,5-Meter-Bett angeboten. Die Bearbeitungsmöglichkeiten werden damit noch einmal erweitert.

Die Bandbreite an Produkten, welche von den Zulieferern für die Energiewirtschaft gefertigt werden müssen, ist enorm. Dennoch sind die Anforderungen an die Maschinen im Wesentlichen gleich: Es sind dies Flexibilität, Genauigkeit und Produktivität. Wir raten Ihnen daher, sich an einen Maschinenanbieter zu wenden, der breit aufgestellt ist und eine umfangreiche Palette an Maschinen und Anwendungs-Support anbietet, so dass Sie die für Ihre spezifischen Anforderungen am besten geeignete Bearbeitungs- und Automatisierungslösung finden.