Ein wichtiges Entscheidungskriterium bei der Suche nach einer geeigneten Laserschneidmaschine ist die planmäßige Maschinenwartung. Ian Goodwin vom Mazak Laser-Serviceteam skizziert die Wartung und Inspektion der verschiedenen Laserschneidmaschinen und stellt die Unterschiede zwischen der Wartung eines CO2-Lasers und der eines Faserlasers heraus.
Die wachsende Popularität des Faserlasers stützt sich auf drei Schlüsselkriterien. Sehr häufig stehen vor allem die ersten beiden Aspekte im Vordergrund. Das sind zum einen die Betriebskosten, insbesondere der Stromverbrauch, und zum anderen das Produktivitätssteigerungspotential mit Schnittzeiten, die beim Schneiden von dünnen Blechen um das 5- bis 6-Fache schneller sind.
Das dritte Schlüsselkriterium, nämlich die Wartung, ist aber nicht minder wichtig, Seine Bedeutung wird vor allem dann klar, wenn sich die Nutzer von Lasermaschinen einmal anschauen, was unter dem Strich steht.
Um den Kostenunterschied zwischen der Wartung eines CO2-Lasers und der eines Faserlasers zu erkennen, muss man sich erst einmal bewusst machen, welche Faktoren dabei Einfluss haben.
Die Wartung eines CO2-Lasers ist, einfach gesagt, umfangreich und arbeitsaufwendig. Oft muss ein Servicetechniker bis zu drei Tage am Stück vor Ort sein.
Der Grund dafür ist die technische Komplexität des CO2-Lasers, der jeweils mit vier bis sechs Optiken ausgestattet ist. Im Laufe der Zeit können beim Laserschneiden Schmutzpartikel entstehen, die dann an den Optiken haften bleiben und die Reinigung, sprich Wartung erforderlich machen.
Eine CO2-Maschine verfügt über ein externes und internes Spiegelsystem, die beide der Reinigung bedürfen. Die Mazak OPTIPLEX mit 2,5 kW beispielsweise verfügt über sechs externe und vier interne Optiken, während die 4-kW-Ausführung der OPTIPLEX mit jeweils sechs externen und internen Optiken ausgestattet sind.
Das größte Problem besteht darin, dass der Laserstrahl mithilfe eines Fadenkreuzes neu ausgerichtet werden muss, sollte sich ein Spiegel im Zuge der Laserwartung verstellt haben. Die Spiegel müssen der Reihe nach einzeln neu ausgerichtet werden. Dies erfordert technische Erfahrung und kann äußerst zeitraubend sein. Bei Leistungsverlust am Resonator muss man zurückgehen und die Ausrichtung der einzelnen Spiegel kontrollieren, bis der falsch eingestellte Spiegel ausfindig gemacht wurde und wieder richtig ausgerichtet werden kann.
Zudem muss der Servicetechniker die Leistung des Laserstrahls mit einem Leistungsfühler messen, und auch die Rückmeldespannungen müssen geprüft werden.
Nachdem Spiegel und Laserschneidkopf kontrolliert und neu ausgerichtet wurden, muss das Öl des CO2-Lasers kontrolliert und abgelassen werden. Dies ist sowohl am Turbogebläse als auch an der Vakuumpumpe erforderlich. Darüber hinaus müssen Filtrationssystem und Druckluftsystem gereinigt werden, um etwaige Verschmutzung so gering wie möglich zu halten.
Laut unserer Wartungsempfehlung sollten ältere Laserschneidmaschinen dieses Typs alle 12 Monate bzw. alle 2.000 Betriebsstunden gewartet werden. Neuere CO2-Lasermaschinen hingegen können länger laufen und brauchen erst nach ca. 4.000 Betriebsstunden gewartet zu werden.
Allerdings ist Obacht geboten: Schichtbetrieb ist bei der Einplanung der Laserwartung zu berücksichtigen. Eine Laserschneidmaschine, die 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche betrieben wird, muss natürlich häufiger gewartet werden, was sich sowohl bei den Wartungskosten als auch bei den Ausfallzeiten für die Wartung niederschlägt.
Im Vergleich dazu ist die Wartung von Faserlasermaschinen deutlich weniger kosten- und zeitintensiv. Ein Faserlaser hat weniger zu wartende Teile, das heißt, Zeit und Kosten werden effektiv eingespart.
So besitzt ein Faserlaser z.B. weder eine Vakuumpumpe, noch ein Turbogebläse oder interne Optiken, die gereinigt werden müssten. Sehr häufig besteht die einzig erforderliche Wartung im Wechsel der Filter.
Der Zeitaufwand für Wartung und Inspektion der Faserlaser verringert sich dadurch enorm und beträgt in der Regel ca. 1,5 Stunden – im Vergleich zu 2 bis 3 Tagen bei einer CO2-Maschine.
Darüber hinaus geht hierdurch deutlich weniger Zeit durch entsprechenden Maschinenausfall verloren. Eine Maschine, die 1,5 Stunden lang still steht, ist natürlich deutlich produktiver als eine, die 2 bis 3 Tage lang außer Betrieb ist.
Auch hierbei müssen die Maschinennutzer natürlich auf die entsprechende Anpassung der Wartungsintervalle achten, sollten die Maschinen im Schichtbetrieb und über lange Stunden hinweg betrieben werden.
Insgesamt halte ich es für ratsam, bei der Entscheidung für eine Laserschneidmaschine nicht nur die Anschaffungskosten anzuschauen, sondern auch die Gesamtbetriebskosten, gerechnet auf die komplette Lebensdauer der Maschine. Wartungskosten und Maschinenausfallzeiten sollten in jedem Fall mit eingerechnet werden.